Literaturblog

Schlagwort: TiaBibra (Seite 1 von 3)

Im Herzen gut

Sanft und warm brachen einzelne Strahlen Abendsonne in den Korridor und tauchten ihn so in warmes Kastanienbraun. Mit jedem zielstrebigen Schritt durchbrach ihr Körper die Stasis des Augenblicks, warf einen Schatten an die, den kleinen, hochgelegenen Fenstern gegenüberliegende, lange Flurwand. Doch galt ihr Interesse etwas anderem. Sie musste sich beeilen. Ihr Tutor hatte die Stunde […]

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Cappuccino und Käsekuchen

Ich habe sie verloren. Sie sitzt neben mir auf einer Bank im Café, sieht über den kleinen Tisch vor uns in die grün-belebte Straße und beginnt zu lächeln, als sie von ihrer Freundin erzählt. Sie wollen zusammenziehen, in eine größere Wohnung in der Stadt. Sie wollen in den Urlaub, mit ihren Mädels eine Rundfahrt durch […]

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Joshua

Auf der anderen Seite der Straße ertränkte der strömende Regen die frischen Tulpen in ihren Eimern. Die Markise war zu kurz, um sich schützend über sie zu werfen. Das lila, pink und blau der Blumen war derb geworden, das Holz der Verkaufskästen modrig braun, beinah grau wie das Spiegelbild, das die große, wippende Pfütze von […]

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Stars, Sternchen, Sternenhimmel und ein bisschen Wagemut

Bis zur Oscar-Verleihung am 10. April 1967 war das vorangegangene Jahr einer Turbulenz gleichgekommen, die jede Mondlandung in den Schatten stellte. Das Leben als Personen der Öffentlichkeit hatte mittlerweile sowohl bei Lorenz als auch bei mir erste Spuren hinterlassen. Wir versuchten zwar seit jeher unser Privatleben aus guten Gründen so geheim wie möglich zu halten, doch drangen zuweilen Fotos an die Zeitschriften, die mich daran zweifeln ließen, dass unsere Scharade noch lange Bestand haben würde. Spätestens seit Lorenz Oscar-Nominierung als „Bester Produzent“ lauerten Paparazzi an jeder Straßenecke. Ich vermied es, so gut es mir möglich war, unser neues Haus, das wir nach anfänglichem Zögern in der Nähe von Santa Monica gekauft hatten, zu verlassen. Ich wollte den Frieden genießen, bis alle über unsere neue Wohnsituation Bescheid wussten.

So kam es, dass unsere Anwesenheit bei der Oscarverleihung meinen ersten öffentlichen Auftritt seit November darstellte.

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Die Sache mit dem Träumen

„Sagt mir, Bernstein, wie geht es ihrem Gestüt bei Prey? Ich habe gehört, der Sommer soll heiß und trocken gewesen sein im Westen. Viel trockener noch als hier, beinah wüstengleich. Ich hoffe inständig auch ihre Pampashasenzucht hat es unbeschadet überstanden.“ Der Viscount nippte abwartend an seinem bis zum Rand gefüllten Glas Dom Pérignon, den Blick […]

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Was wir wissen

Die Lyrik trägt uns seit wir denken können. Sie begleitet das Bild der Menschen. Denken Sie, werte Herrschaften, an den klassischen Eichendorff, denken Sie an Goethe. Aber denken Sie auch an Celan oder May Ayim. Die Kunst der Lyrik schenkt uns, und das sage ich wahrhaftig, Leben, Liebe, und vermutlich ein Bewusstsein für jene Dinge, […]

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Wilde Augen in der Nacht

Basierend auf der Twilight-Reihe von Stephenie Meyer. Achtung: Mögliche Spoiler für alle Teile! Auf der anderen Seite der nebligen Straße leuchteten ihre wilden Augen im Licht des Scheinwerfers. Der Mann am Steuer brauchte lästig lange, bis er auf die Bremse trat. Im Dunklen des Wagens riss er die Augen auf, reagierte schwerfällig. Er war müde […]

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Schmetterling

Schon drei Sommertage lang Der selbe Schmetterling Am Fensterrahmen Er wiegt im Wind Sieht Wie die Wolken vorüberziehen Mit sanften gelben Flügeln Hebt er ab und setzt sich nieder Setzt sich wieder Auf den weißen Rahmen Den die Sonne seit Jahren Bleich färbt Es scheint als würde er warten Auf den perfekten Augenblick Auf einen […]

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Was uns ausmacht

Ich denke wir Lyriker haben immer schon einen Hang zur Unendlichkeit gehabt. Ob man ihr nun Glauben schenken mag oder sie als fehlerhaft beäugt, bleibt sie doch ein Mysterium, deren Existenz wohl nie geklärt, belegt oder verneint werden kann. Denn Vieles ist endlich. Der Apfel auf dem Fensterbrett, die Seife in der Schale, Nachbars Fahrrad, […]

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90 Minuten König

Gregory Mailänder zog mit großen Schritten an den Spinden vorbei, die die Altbauwände der Universität in ein gedecktes grau kleideten. Mit seinen 2,11 Metern überragte er jeden Einzelnen der anderen Studenten, die neben ihm in die Räume strömten, in den Ecken saßen, lasen, Musik hörten oder vor sich her träumten. Doch Greg, wie ihn seine […]

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