Literaturblog

Schlagwort: Narya (Seite 2 von 2)

Zufall kommt selten allein

Als man mir von Los Angeles erzählte, hatte ich sofort von Palmen gesäumte Straßen vor Augen.
Mit bemalten Wänden von Engelsflügeln, die fast jedes Insta-Profil zierten.
Wörter kamen einen in den Sinn, nie gesehen und doch überall verankert. Hollywood. Santa Monica Pier. Beverly Hills.
Doch mit Freude versuchte ich genau diese Orte zu meiden, während mich meine Schritte immer weiter nach Los Feliz trugen, ein am Hang gelegenes Viertel, was man vielleicht als erstes mit dem Griffith Observatory in Verbindung brachte.
Mein Ziel waren Orte, die man durch Zufall entdeckte, doch dafür fehlte die Zeit.

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Nachtgedanken

Wenn der Hass in dir siegt

und die Liebe davor niederkniet

wenn der Himmel nun Hölle wird

und das Leben nichts mehr Gutes verbirgt.

Wenn der Mond hell am Himmel steht

und die Seele in dir spazieren geht

wenn du innerlich zusammenfällst

und nichts auf der Welt dich hier noch hält.

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Gold und Schwarz

Mir kamen seine Augen wieder in den Sinn, wie sie meinem flehendem Blick auswichen. Dieser Moment hatte sich in meine Erinnerungen gebrannt, als wäre er lebensnotwendig. Er hatte sich mit einem Nicken zu ihr weggedreht, als bedurfte es keiner Worte mehr an mich. Sie waren beide gegangen, ohne nochmals einen Blick an mich zu verschwenden. […]

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Gedankensturm

Wie von Ketten gehalten Das Aufstehen deiner Seele nicht funktioniert Wenn du dich deshalb im Inneren verbarrikadierst Wenn Schreie durch deinen Körper hallen Und sie durch dein Bewusstsein wie Peitschenhiebe knallen Nach Außen hin sogleich wieder erstickt Deine Seele von Narben bestückt Wunden längst vergangener Tage Des Lebens Waage Aus dem Gleichgewicht gebracht Und doch […]

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Du oder doch Ich

Mit dem Träumen anzufangen ist wie das Betreten einer Bühne.

Es ist wie das reinste Improvisationstheater.

Du kennst weder die Handlung noch den Text, wenn du dich jedoch fügst, geht alles wie von selbst.

Du denkst nicht mehr länger und bist Zuschauer deines Selbst. Im Publikum sitzend, in deinem Kopf, lässt du dem Ganzen seinen Lauf.

Dein Körper weiß, was er tut und mit der Zeit passen Szenen, Gefühle und Schauspieler plötzlich zueinander.

Du kennst das Skript, als hättest du es selbst geschrieben.

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Emotionalität

Ein Lächeln, als Ausdruck von Freude, von Sympathie.

Tränen für die Traurigkeit und Zornesfalten für die Wut.

Für ein Kind so simpel. Für einen Erwachsenen so schwer.

Hibbelig und aufgeregt stand sie mit den anderen an der Haltestelle. Immer wieder rückte sie ihren knalligen Schulranzen zurecht und strich liebevoll über die pinken Schulterriemen. Ihre langen, geflochtenen Haare gingen ihr fast bis zur Hüfte. Die Luft war frisch und roch nach dem kommenden Sommer, trotzdem fröstelte sie nicht in ihrem Kleidchen und der dünnen Jacke. Sie ließ sich von der Kleiderwahl nicht abbringen. Schließlich würde es Mittags schon wärmer werden. Obwohl sie bereits seit mehreren Tagen eingeschult war, verspürte sie immer noch die Vorfreude, wie an jenem ersten Tag.

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