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Literaturblog

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Memento Mori

„Memento Mori – Wann sollte man dem Tod Beachtung schenken?“ Die gelben fetten Buchstaben reichten quer über das Titelblatt der Zeitschrift, die eingerissen und verdreckt auf dem Boden vor dem Mülleimer lag. Jemand mit matschigen Stiefeln hatte den Totenkopf breitgetreten und ihm eine neue Farbe verliehen. Nievs Augen glitten mehrmals unbeeindruckt darüber. Komisch, wie unwirklich alles wurde, wenn man solche Fragen einmal auf ihre Grundzüge reduzierte. Das schnelle oder für manche weniger schnelle hinweg driften in ein anderes Sein oder besser in ein anderes Universum bekam in letzter Zeit immer wieder mehr Aufmerksamkeit. Ein Revival á la Crop-Top und Low-Rise-Jeans, wenn man es so will. Spätestens seit Tao Chos Thriller-Crime-Serie war die Beachtung des täglich-sterben-könnens und der Tod an sich mit all seinen creepy Facetten also wieder mal voll angesagt.

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Nächstes Mal

Ich weiß nicht, wann es passiert ist. Vielleicht, als wir zusammen in Happyland gewesen sind. Oder als wir Riverside besucht haben. Oder irgendwo an einem der anderen tausend Orte, an denen wir gewesen sind.

Vielleicht sollte die Frage also eher so lauten: Wo ist es geschehen?

Wo habe ich mich in Feng verliebt? Und wo hat er beschlossen, mich zu verraten?

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Zufall kommt selten allein

Als man mir von Los Angeles erzählte, hatte ich sofort von Palmen gesäumte Straßen vor Augen.
Mit bemalten Wänden von Engelsflügeln, die fast jedes Insta-Profil zierten.
Wörter kamen einen in den Sinn, nie gesehen und doch überall verankert. Hollywood. Santa Monica Pier. Beverly Hills.
Doch mit Freude versuchte ich genau diese Orte zu meiden, während mich meine Schritte immer weiter nach Los Feliz trugen, ein am Hang gelegenes Viertel, was man vielleicht als erstes mit dem Griffith Observatory in Verbindung brachte.
Mein Ziel waren Orte, die man durch Zufall entdeckte, doch dafür fehlte die Zeit.

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2003

2003 Nostalgie Sehnsucht Sonnenuntergang Weiße Wände Im Altbau Und dein Name Großer als Ein Zeilenumfang In meinem Kopf Bin nostalgisch Wie ewig nicht Mit Schmerz Im Herz Und Sehnsucht Nach mehr Mit Gedanken Und Erinnerungen Vollgepumpt Ich wollte alles Immer und zwar gleich Dein Lachen Und die Herzlichkeit Die du ausstrahlst Immer Und für alle […]

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Sie nannten es Wolkenschloss

Oma Helenes Haus am Meer war seit ich mich erinnern konnte ein Teil unseres Lebens. Die Sommer am Strand beim Sandburgenbauen als wir Kinder waren oder die Winter an der eisigen Küste, später, als es schon mir gehörte und Mary und Daniel mich besuchten. Es hat uns geprägt, wie selten etwas anderes. Doch wo waren wir falsch abgebogen?

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Ich komme mit dir

»Yori?« Die Stimme meines Lehrers reißt mich aus meinen Gedanken. Ich blicke von meinem Tisch auf, blicke in sein Gesicht. Sein Blick ist milde wie immer, vielleicht hat er auch einfach nur Mitleid mit mir. Alle haben das.

»Geht es dir gut?«, fragt er. »Möchtest du an die frische Luft?«

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Der Waldbrand

Normalerweise roch die Luft nach Nichts. Aber heute war einiges anders. Bevor ich es gemerkt hatte, war ich rasch in eine ungewöhnlich trübe Wolke geflogen und meine Augen begannen stechend zu schmerzen. Ich musste ständig blinzeln und verlor die Orientierung. Auch meine Lunge quälte mich, da die Schwaden von Rauch sich wie Finger in meine […]

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