Literaturblog

Kategorie: Short-Stories (Seite 6 von 6)

Gold und Schwarz

Mir kamen seine Augen wieder in den Sinn, wie sie meinem flehendem Blick auswichen. Dieser Moment hatte sich in meine Erinnerungen gebrannt, als wäre er lebensnotwendig. Er hatte sich mit einem Nicken zu ihr weggedreht, als bedurfte es keiner Worte mehr an mich. Sie waren beide gegangen, ohne nochmals einen Blick an mich zu verschwenden. […]

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Tarot Series: The Fool Ⅰ

It was always a cause for celebration when foreigners arrived at Cliffveil Castle. Especially when the carriages are of the distinctly darker wood from the far south. The arriving merchants, travellers and traders would fill the marketplace with exotic goods and stories from afar and although communication across different languages was difficult, the locals of […]

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Tarot Series: The Hermit Ⅰ

In the lonely silence before dawn, there walks a hermit. A wanderer, garbed in the attire of a friar: his tunic, made of thick cotton fabric, draping from his neck all the way to ground, his cowl covering most of his wrinkly face and a cord cincture fastened around his waist with three knots. His […]

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Eine Möglichkeit

Er fuhr sich langsam mit der linken Hand über den Mund. Sein Blick hing irgendwo in der Ferne, schien nichts und doch alles zu fokussieren, was sich außerhalb dieses Hauses abspielte. Seine Ellenbogen stützten auf der Glasplatte des Küchentischs und aus der weißen Tasse vor ihm dampfte Kaffee.

Er war am Denken.

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Tödlicher Sandsturm

Kian starrte aus dem Fenster auf den Sandsturm, der draußen tobte. Rot-schwarze Partikel flogen durch die Luft, wurden verwirbelt und prallten gegen die Fensterscheibe. Er machte sich Sorgen. Blickte immer wieder hinaus, in die Ferne, in der Hoffnung, dort eine Gestalt auftauchen zu sehen. Schon seit seiner Geburt lebte er auf diesem Planeten am Rande […]

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Humanitas

Sie hatten sie dazu gezwungen. Seit Stunden saß sie nun in diesem Raum, unfähig, auch nur einige Sätze herauszubringen. Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken vom Gesicht. Ihre Augen mussten vollkommen verquollen sein, so viel, wie sie in den letzten Stunden geheult hatte.

Der Berakaner gegenüber von ihr spielte mit seiner Waffe herum. Ein Stab mit einer Art Elektroschockfunktion. Die Berakaner waren leidenschaftliche Kämpfer. Klar, bei diesem Körperbau.

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Du oder doch Ich

Mit dem Träumen anzufangen ist wie das Betreten einer Bühne.

Es ist wie das reinste Improvisationstheater.

Du kennst weder die Handlung noch den Text, wenn du dich jedoch fügst, geht alles wie von selbst.

Du denkst nicht mehr länger und bist Zuschauer deines Selbst. Im Publikum sitzend, in deinem Kopf, lässt du dem Ganzen seinen Lauf.

Dein Körper weiß, was er tut und mit der Zeit passen Szenen, Gefühle und Schauspieler plötzlich zueinander.

Du kennst das Skript, als hättest du es selbst geschrieben.

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Pläne in Plänen in Plänen

»Was machst du da?« MITH sprach durch den Lautsprecher über Evas Kopf. Die Frage war natürlich überflüssig. Er wusste schließlich genau, was Eva da tat. Er konnte es durch die Kamera in der Ecke ihres Zimmers erkennen.

Eva tat das, was sie zu dieser Zeit immer tat.

»Ich zeichne, MITH«, antwortete sie und grinste.

Er konnte viele Gespräche führen. In diesem Moment unterhielt er sich gerade mit dreiundvierzig Menschen gleichzeitig. Es schmerzte ihn, zu wissen, dass keiner dieser dreiundvierzig in einer Stunde am Leben sein würde. Schmerzte es ihn?

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Emotionalität

Ein Lächeln, als Ausdruck von Freude, von Sympathie.

Tränen für die Traurigkeit und Zornesfalten für die Wut.

Für ein Kind so simpel. Für einen Erwachsenen so schwer.

Hibbelig und aufgeregt stand sie mit den anderen an der Haltestelle. Immer wieder rückte sie ihren knalligen Schulranzen zurecht und strich liebevoll über die pinken Schulterriemen. Ihre langen, geflochtenen Haare gingen ihr fast bis zur Hüfte. Die Luft war frisch und roch nach dem kommenden Sommer, trotzdem fröstelte sie nicht in ihrem Kleidchen und der dünnen Jacke. Sie ließ sich von der Kleiderwahl nicht abbringen. Schließlich würde es Mittags schon wärmer werden. Obwohl sie bereits seit mehreren Tagen eingeschult war, verspürte sie immer noch die Vorfreude, wie an jenem ersten Tag.

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