Literaturblog

Kategorie: Short-Stories (Seite 2 von 6)

Stars, Sternchen, Sternenhimmel und ein bisschen Wagemut

Bis zur Oscar-Verleihung am 10. April 1967 war das vorangegangene Jahr einer Turbulenz gleichgekommen, die jede Mondlandung in den Schatten stellte. Das Leben als Personen der Öffentlichkeit hatte mittlerweile sowohl bei Lorenz als auch bei mir erste Spuren hinterlassen. Wir versuchten zwar seit jeher unser Privatleben aus guten Gründen so geheim wie möglich zu halten, doch drangen zuweilen Fotos an die Zeitschriften, die mich daran zweifeln ließen, dass unsere Scharade noch lange Bestand haben würde. Spätestens seit Lorenz Oscar-Nominierung als „Bester Produzent“ lauerten Paparazzi an jeder Straßenecke. Ich vermied es, so gut es mir möglich war, unser neues Haus, das wir nach anfänglichem Zögern in der Nähe von Santa Monica gekauft hatten, zu verlassen. Ich wollte den Frieden genießen, bis alle über unsere neue Wohnsituation Bescheid wussten.

So kam es, dass unsere Anwesenheit bei der Oscarverleihung meinen ersten öffentlichen Auftritt seit November darstellte.

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Deep down the sea

Es begann mit einem harmlosen Rauschen. Sanft wie das Meer an einem fast windstillen Tag. Man hätte es für meditative Klänge halten können.

Aber als Sienna das Rauschen hörte, sprang sie auf. Ihr Bein stieß gegen den Glastisch, sie fluchte auf. Gab bestimmt einen blauen Fleck. Doch dafür war jetzt keine Zeit.

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Die Sache mit dem Träumen

„Sagt mir, Bernstein, wie geht es ihrem Gestüt bei Prey? Ich habe gehört, der Sommer soll heiß und trocken gewesen sein im Westen. Viel trockener noch als hier, beinah wüstengleich. Ich hoffe inständig auch ihre Pampashasenzucht hat es unbeschadet überstanden.“ Der Viscount nippte abwartend an seinem bis zum Rand gefüllten Glas Dom Pérignon, den Blick […]

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Behind your Mind Teil 3

Noah hielt wie erstarrt inne, bevor er auf mich zustürmte. „Was fällt dir …“ Ehe er seinen Satz beenden konnte, schmiss ich ihm das Netz mit den Vorräten vor die Füße. „Ich habe Lebensmittel, ist es nicht das, was du wolltest?“ Ich hob herausfordernd eine Augenbraue und fuhr fort. „Wenn du dachtest, ich hätte mich […]

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Was wir wissen

Die Lyrik trägt uns seit wir denken können. Sie begleitet das Bild der Menschen. Denken Sie, werte Herrschaften, an den klassischen Eichendorff, denken Sie an Goethe. Aber denken Sie auch an Celan oder May Ayim. Die Kunst der Lyrik schenkt uns, und das sage ich wahrhaftig, Leben, Liebe, und vermutlich ein Bewusstsein für jene Dinge, […]

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Wilde Augen in der Nacht

Basierend auf der Twilight-Reihe von Stephenie Meyer. Achtung: Mögliche Spoiler für alle Teile! Auf der anderen Seite der nebligen Straße leuchteten ihre wilden Augen im Licht des Scheinwerfers. Der Mann am Steuer brauchte lästig lange, bis er auf die Bremse trat. Im Dunklen des Wagens riss er die Augen auf, reagierte schwerfällig. Er war müde […]

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Neues Leben

Basierend auf der Trisolaris-Trilogie von Cixin Liu. Achtung: Mögliche Spoiler für alle drei Teile!

Die Zeit der Menschheit endete mit dem Kollaps des Sonnensystems. Die Zweivektorenfolie, abgesendet von einem Raumschiff einer intelligenten Spezies, verwandelte das Sonnensystem in das wohl spektakulärste Gemälde, abgebildet auf eine zweidimensionale Ebene.

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Perspektiven

Ich ziehe meine gewohnten Kreise, immer und immer wieder. Die Orientierung fällt mir schwer. Unter mir ein zerstörter Landabschnitt. Die Farben von Dreck, Beton und Camouflage vermischen sich zu einer immer wiederkehrenden Masse. Kaum noch abzugrenzen vom Grün. Der Dnepr ist das einzig Gleichmäßige, was unbekümmert die Stadt teilt und ein wenig Ruhe symbolisiert. Selbst […]

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Todesspiel

Die Bücher sind nicht ausgerichtet. Das ist der erste Gedanke, den ich habe, als ich den Raum betrete. Sie stehen völlig schief. Wie kann man so etwas machen? Ich schlucke, muss mich zurückhalten, um nicht zum Regal zu rennen.

Ich sollte einfach nicht hinschauen. Ich richte meinen Blick absichtlich in die entgegengesetzte Richtung. Wo mich gleich das nächste Grauen erwartet. In der Ecke steht ein Schreibtisch. Mein Blick wird angezogen von den Stiften, die darauf liegen. Natürlich durcheinander. Nicht ausgerichtet.

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Was uns ausmacht

Ich denke wir Lyriker haben immer schon einen Hang zur Unendlichkeit gehabt. Ob man ihr nun Glauben schenken mag oder sie als fehlerhaft beäugt, bleibt sie doch ein Mysterium, deren Existenz wohl nie geklärt, belegt oder verneint werden kann. Denn Vieles ist endlich. Der Apfel auf dem Fensterbrett, die Seife in der Schale, Nachbars Fahrrad, […]

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