Die Raumstation Theia lag am Rand der Kernsysteme, außerhalb des Einflussbereichs der Allianz. Kein Kreuzer hätte gewagt, sie anzugreifen, so gut war sie geschützt.

Dies war das Zuhause des GOTTES.

Der Ort, von dem aus er alles steuerte. Der Ort, von dem aus er den Krieg gewinnen wollte.

Der Gott saß in einem Sessel und starrte auf die Bildschirme, die Bilder aus dem Gefecht übertrugen. Die Schlacht war mittlerweile vermutlich längst vorüber, aber bis die Informationen ankamen, dauerte es einige Stunden.

Eigentlich war er kein Gott.

Und das Ganze hier ein einzigartiger Schwindel. Vielleicht der Beste, den diese Galaxis jemals gesehen hat.

Der falsche Gott hustete, griff nach dem Gerät, das ihn zu einem unsterblichen Gott gemacht hatte. Es blinkte, piepte einige Sekunden lang. Eine scheußliche Melodie.

Sein Atem ging röchelnd. Er musste seine Medikamente nehmen. Seit dem Gasangriff auf ihn war er darauf angewiesen.

Gott zu werden ist ein Coup wie jeder andere.

Alles basiert auf Täuschung. Zuerst täuscht man die Leichtgläubigen. Sagt ihnen, was sie hören wollen, und sie werden deine Schafe.

Er konnte sie sehen, auf seinen Kameras. Zehntausende hatten sich auf der Raumstation gesammelt, waren hierher gepilgert und beteten ihn an. Leichtgläubige Schafe. Sobald sie ein Wunder sahen, glaubten sie auch daran. Sie hinterfragten nie ihre eigene Wahrnehmung. So leicht zu lenken. So leicht zu vereinnahmen.

Der falsche Gott blickte auf die Bildschirme. Die Schiffe der Allianz fielen, eines nach dem anderen. Dies war der letzte Kampf. Der Kampf um die letzte Bastillion.

Unwillkürlich musste er an das jüngste Mal denken, als er dort war.

Wie alt war er damals? Vielleicht fünf Jahre alt. Alleine, seine Mutter war vor einigen Jahren gestorben, sein Vater arbeitete den ganzen Tag in der Flotte. Andere Kinder als Freunde hatte er nicht. Er war noch nie gut im Umgang mit anderen Menschen gewesen.

Die großen Tore kamen ihm in den Sinn. Die großen Tore zum alten Tempel. Viele hundert Meter hoch. Wenn man darunter stand, spürte man seine eigene Nichtigkeit. Ein Tempel, erbaut für eine alte Gottheit, an die die Menschheit längst nicht mehr glaubte.

Er erinnerte sich an jene Nacht. Als er unter den Toren stand und zum Himmel hinaufblickte. Dieser Planet hatte keine dichte Atmosphäre, daher konnte man die Sterne kristallklar erkennen. Millionen kleiner Lichtpunkte, die den Himmel erleuchteten.

»Was machst du hier, Erin?« Jemand näherte sich ihm von hinten. Er kannte die Stimme. Die Admiralin.

Der kleine Erin sagte nichts, starrte nach oben, die riesigen Tore hinauf. Sie bestanden aus mattem Stahl. Wie konnte man nur so etwas Großes fertigen?

»Es ist wirklich beeindruckend, nicht? Diese Tore, immer wenn ich mich auf dem Schlachtfeld befinden, muss ich an sie denken. Wenn die Menschheit zu etwas so Großem fähig ist, was können wir dann noch alles erreichen?«

Erneut schwieg Erin, nickte nicht einmal.

»Eines Tages wirst du sicherlich auch daran denken.« Sie lächelte.

Jetzt kehrte Leben in den kleinen Jungen. »Warum baut man das so groß?«

Die Admiralin lächelte. »Du bist sehr schlau. Es besteht kein Grund, was? Aber der Glauben treibt Menschen zu den größtmöglichen Dingen im Leben an. Wir Menschen brauchen etwas, an das wir glauben können. Nur so übertreffen wir uns selbst.«

Damals, vor so vielen Jahren, hatte er es nicht verstanden. Was war dieser Glaube? Erst knapp zehn Jahre später realisierte er, von was die Admiralin in jener Nacht gesprochen hatte.

Es regnete.

Noch heute konnte er das prasselnde Geräusch des Regens hören. Es war kein normaler Regen, wie man ihn von anderen Planeten kannte. Hier regnete es Metall vom Himmel.

Eine dämmrige Lampe beleuchte die Ecke seines Zimmers, in der sein Bett stand. Er lag darauf, blätterte in einem alten Buch, das ihm sein Vater mitgebracht hatte.

Ein Klopfen an der Tür. Sein Vater trat ein. Sein Gesicht war hart wie das Metall, das vom Himmel regnete.

»Tut mir leid, dass ich störe. Aber morgen breche ich auf.«

Der fünfzehnjährige Erin hob den Kopf. »Wohin?«

»Ins Oksaya-System.«

»Was?« Er sprang von seinem Bett auf. »Warum? Du darfst dort nicht hingehen! Ich hab es dir doch gesagt! Etwas Schlimmes wird passieren.« Nacht für Nacht bereits plagten ihn Albträume. Bald würde es so weit sein. Jeder wusste, dass das Oksaya-System kurz davor war, sich in ein Todesgrab zu verwandeln.

»Ich weiß. Ich werde wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen.«

»Warum tust du mir das an?« Erin rannte zu seinem Vater, schlang die Arme um seinen Körper. »Geh nicht!«

»Ich muss.«

»Wieso?« Er schluchzte, wischte sich mit der Hand Tränen aus seinem Gesicht. »Du musst nicht annehmen. Das können sie nicht verlangen.«

»Mein Sohn.« Sein Vater legte die Hände auf seine Schultern. »Jemand muss es tun. Für diese Allianz. Wenn wir nicht tapfer für die Menschen kämpfen, wer tut es dann? Manchmal müssen wir unser persönliches Wohl zurückstecken, um andere zu schützen.«

»Und was ist mit mir?«

Sein Vater seufzte. »Ich weiß, dass du stark bist. Du schaffst es auch ohne mich, da bin ich fest von überzeugt. Es tut mir leid, Erin. Ich kämpfe auch für dich, wenn ich gehe.«

Erin stieß seinen Vater weg. »Und wenn ich das nicht will? Ich kann selber kämpfen. Du brauchst nicht zu gehen, um mich zu schützen.«

Sein Vater lächelte. »Das weiß ich. Genau das beruhigt mich. Ich weiß, wenn ich gehe, wirst du es trotzdem schaffen.« Er fasste erneut nach den Schultern seines Sohnes. »Die Allianz braucht mich. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen.«

Erin blickte seinem Vater in die Augen. Sie sahen ganz anders aus als sonst. Irgendetwas hatte sich darin eingeschlichen.

In diesem Moment musste er an die Worte der Admiralin zurückdenken. Und da verstand er es. Da begriff er alles. »Sie haben dich schon mit ihren Gedanken vergiftet, oder?«

»Was redest du da?«

Erin senkte den Kopf, stieß die Luft aus. Er war nur ein fünfzehnjähriger Junge, doch in diesem Moment begriff er, dass nichts, was er sagen würde, seinen Vater umstimmen konnte. »Ich liebe dich«, sagte er. Seine Stimme brach und endlich ließ er seinen Tränen freien Lauf, während er seinen Vater fest umklammernd hielt.

Das war das letzte Mal, dass sie sich gesehen hatten.

Eine Woche später erhielt er die Nachricht, dass sein Vater bei den Gefechten umgekommen war. Eine weitere Woche später kam es zur Katastrophe. Das Oksaya-System wurde vollständig vernichtet. Millionen Soldaten kamen ums Leben, ihre Leichen würden für immer durch die Weite des leeren Alls schweben. Was sie wohl alles sehen würden auf ihrer ewigen Reise? Welche Sternsysteme sie entdecken würden?

Damals verstand er die wahre Macht einer Religion. Sie konnte Menschen lenken. Sie konnte Dinge erschaffen, die größer waren, als alles, was ein einzelner Mensch, selbst eine Gruppe erreichen konnte.

Will man einen Gott erschaffen, braucht man aber nicht nur Schafe.

Man braucht auch Hirten.

Sein Blick fiel auf den zentralen Bildschirm. Auf seine größte Erschaffung.

Der Gotteshauch.

Hirten waren gläubig. Sehr. Mit ihrem Fanatismus steckten sie die Schafe an. Sie konnten die Herde treiben und sie zu allem bringen. Nicht jeder kam als Hirte in Betracht. Er hatte den Todeshauch zu sich nach Theia geholt. Aber Hirten waren nicht von Anfang an gläubig. Es brauchte ein Schlüsselereignis. Eine Offenbarung Gottes.

Der Preis war hoch gewesen.

So hoch.

Das Gas brannte bis heute in seinen Lungen, wenn er seine Medikamente zu lange nicht nahm. Eines Tages würde es ihn umbringen. Die Medikamente verlangsamten den Prozess lediglich.

Beinahe hätte dieser Narr sich umgebracht.

Aber der Preis war es wert gewesen. Er hätte keinen besseren Hirten für seine Schafe aussuchen können.

Der Gotteshauch stand auf der Schiffsbrücke. Er trug einen prächtigen Mantel, schwarz wie die Tiefen des Universums. Seine Augen leuchteten feuerrot. Seine Hand lag auf der Wunderwaffe. Die Waffe, die dafür sorgen würde, dass sie den Krieg gewinnen und die Allianz endgültig vernichten würden.

Natürlich war die Wunderwaffe lediglich eine Täuschung, wie alles andere am falschen Gott. Tatsächlich war es überhaupt keine Waffe. Lediglich eine simple Hologrammkarte, die ein Signal an etwas anderes sendete.

In Wahrheit vernichteten sie die Raumschiffe der Allianz mit einer ganz anderen Waffe. Die simpelste aller, die man sich vorstellen konnte. Ein einfaches Geschoss. Keine modernen Raketen. Nein, die Munition war einfacher Schrott, der auf unglaubliche Geschwindigkeiten beschleunigt wurde. Sie konnten unentdeckt durch die Schutzschilde dringen und die Treibstofftanks durchrammen. Durch die große kinetische Energie kam es zu einer Explosion der Schiffe. Mit Sicherheit wäre sie sofort entdeckt worden. Außer natürlich man versteckte sie. Und wie konnte man etwas besser verstecken als mit einem kleinen Zaubertrick?

Die Allianz glaubte an die Wunderwaffe. Sie waren so sehr damit beschäftigt, die Waffe zu jagen und herauszufinden, worum es sich handelte. Dabei hatten sie die wahre Gefahr übersehen.

Der Gott lächelte. Wie viele Mühen es ihn gekostet hatte, dieses ganze Spiel einzufädeln. Alles war genau nach Plan verlaufen. Fast alles. Ein kleiner Schnitzer war ihm unterlaufen.

Ein Mann hatte das Potential, alles zu zerstören.


Charles drückte sich die Daumen in die Schläfe. Aber egal, wie stark er presste, die Information wollte nicht aus seinem Gehirn kommen. Sein Unterbewusstsein musste die Antwort kennen. Warum ließ es ihn ausgerechnet nun im Stich?

»Denken Sie nach!« Die Konsulin startete das Gerät erneut.

Er lag auf einer Liege, sein Kopf in einer Röhre. Jetzt begann sie, erneut zu vibrieren. Das sollte ihm mit seinen Erinnerungen helfen, aber bislang spürte er gar nichts.

»Es … es ist alles leer.« Er blickte zur Konsulin. Ihr Gesicht verfinsterte sich. Unter ihren Augen waren dunkle Lidschatten zu erkennen.

Sie hatten die letzten Nächte durchgemacht. In diesem Moment fand die entscheidende Schlacht statt. Die Flotte der Allianz schrumpfte mit jedem Moment. Sie mussten die Wunderwaffe so schnell wie möglich ausschalten. Aber wie, wenn der Schlüssel sich in seinem Kopf befand, an einem Ort, den er nicht erreichen konnte?

»Wir versuchen es erneut. Konzentrieren Sie sich. Blenden Sie einfach alles andere aus.«

Wenn das so einfach wäre. Charles schloss die Augen, suchte nach der Erinnerung in seinem Kopf, die sie alle retten sollte. Leider wusste er nicht mal, wonach er suchte.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, jemand betrat den Raum. »Konsulin, wir können die Flotte nicht mehr lange halten.«

Sie seufzte, schwieg für einige Sekunden. »Wie viel Zeit bleibt uns?«

»Bei der derzeitigen Rate an Verlusten … schätzungsweise zwei Stunden. Maximal. Wir versuchen bereits, unsere Raumschiffe so weit wie möglich zu zerstreuen. Aber es scheint, als könnte diese Waffe alles erwischen.«

»Sie kann keinen unbegrenzten Radius besitzen, sonst wären bereits alle Schiffe zerstört«, entgegnet die Konsulin. »Gut, halten Sie die Stellung.«

Die Person verließ den Raum wieder, Charles hörte das Zufallen der Tür.

»Wir müssen uns beeilen, Detective Charles. Sie müssen etwas gesehen haben. Bevor man Sie niedergeschlagen hat. Vielleicht einen Zettel. Oder etwas anderes. Wir wissen nur, dass diese Information die Waffe zerstören kann.«

Was könnte es sein, dass eine so mächtige Waffe zerstören konnte? Eine Waffe, die tausende Schiffe vernichtet hatte. Selbst wenn er die Erinnerung finden konnte, blieb ihnen dann überhaupt genug Zeit?

Plötzlich flackerte ein Bild vor ihm auf. Er stand wieder in dem Raum, wo alles angefangen hatte. Eine kleine, heruntergekommene Bruchbude in einem Randbezirk. Er konnte die Leiche vor seinen Augen sehen. Die Frau lag in einem seltsamen Winkel verdreht. Und es stank bestialisch. Die Verwesung hatte bereits eingesetzt.

Aber neben ihm liefen andere Leute herum, sicherten Spuren. Es musste später gewesen sein. Als er alleine zurückgekehrt war.

Er drückte die Daumen fester gegen die Schläfen, kehrte zurück an jenen Tag. Er war mit dem Flugtaxi zurückgeflogen. Er hatte diesen Drang verspürt.

In seiner Erinnerung stand er vor der Wohnung. Selbst hier draußen konnte man den Verwesungsgeruch noch riechen. Die Tür zur Wohnung stand geöffnet, dahinter war es dunkel. Er blickte sich um. Niemand war zu sehen. Die Nachbartür war mit Graffiti besprüht, auf einer Sprache, die er nicht verstand.

Mit der Waffe trat er an die Tür, drückte sie mit den Fuß, bis sie aufschwang. Niemand zu sehen in der Dunkelheit. Aber da war ein Geruch … ein ganz seltsamer Geruch.

Es stach in seiner Nase, verursachte Kopfschmerzen.

Er versuchte, die Kopfschmerzen zu verdrängen, doch sie wuchsen immer weiter an. Sie lähmten seine Gedanken.

Dann, plötzlich, sah er es. Das entscheidende Puzzleteil! Er brauchte einige Sekunden, bis er realisierte, was es war.

Und da lachte er auf. Dabei war das gar nicht lustig. Er lachte so laut, dass die Konsulin von ihrem Sitz aufsprang und seine Hand drückte.

»Charles! Was ist los?«

»Die Waffe ist eine Täuschung!«

»Was?« Die Konsulin starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren.

»Eine bloße Ablenkung. Sie ist … völlig wertlos. Sie kann gar nichts.«

»Was reden Sie …?«

Er fiel ihr ins Wort. »Bitte glauben Sie mir. Lassen Sie ihre Leute nach der wahren Waffe suchen. Es muss etwas anderes, viel Einfacheres sein.«

Die Konsulin sah ihn einige Sekunden verstört an, doch dann drehte sie sich um und stürmte aus der Tür.

Charles ließ sich auf die Liege zurückgleiten. Er seufzte. Sein Job war erledigt.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als das letzte Bild erneut vor seinem Auge erschien.

Eine kleine Karte in der Dunkelheit. Fast durchsichtig mit goldenen Linien. Die Waffe. Und die Erkenntnis: Er kannte diese Karte! Er kannte die Person, die sie hergestellt hatte. Diese Handschrift war unverkennbar. Und daher wusste er, was diese Waffe konnte.

Oder besser gesagt, was nicht.

Wieder musste er lächeln.

Das Schicksal war manchmal schon merkwürdig.


Der Gott saß in seinem Sessel und röchelte nach Luft. Er wusste, dass er im Sterben lag.

Etwas war schief gegangen. Fürchterlich schiefgegangen.

Ich hätte den Polizisten beseitigen müssen.

Es war ein Fehler gewesen, ihn am Leben zu lassen. Nun war die Flotte zerstört, der Gotteshauch im Kampf gestorben.

Der falsche Gott musste röcheln. Instinktiv streckte sich sein Arm nach seinen Medikamenten aus, doch er griff nicht danach. Die Allianz würde bald hier auftauchen. Dieser Ort war nun ungeschützt. Sie würden kommen und ihn holen.

Aber bis dahin war er längst abgekratzt.

Mit letzter Kraft hievte er sich aus seinem Sessel, ging zu seinem Sofa hinüber und ließ sich hineinfallen. Seine Lungen kreischten nach Luft. Am Ende war er doch nur ein einfacher Mensch.

Er musste lachen, sein Körper wurde von einem Krampf geschüttelt. Welch eine Ironie. Fast am Ziel. Und wieder hatte er den Menschen unterschätzt.

Er musste an die Nacht zurückdenken, als die Admiralin die Worte gesprochen hatte, die sein Leben verändert hatten. »Wir Menschen brauchen etwas, an das wir glauben können. Nur so übertreffen wir uns selbst.« Hatte er das nicht erreicht? Wie kein anderer in der Geschichte zuvor. Er hatte etwas Größeres erschaffen als die mächtigsten Kaiser und Herrscher der Geschichte. Und trotzdem hatte er unterschätzt, was ein einzelner Mensch für einen Unterschied machte.

Jetzt, in diesem Moment, war er nicht mehr der falsche Gott. Er war der fünfjährige Erin, der hinaus in die Nacht starrte. Die Sterne strahlten ihn an, so hell, dass sie ganz nah wirkten. Wie Millionen kleine Lichter.

Er nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und lauschte den Geräuschen der Letzten Bastillon. Der tägliche Metallregen setzte ein. Er hörte die Geräusche, immer wenn die Metalltropfen auf dem Boden aufprallten. Klonk. Klack. Klonk.

»Ich will später einmal durch das ganze Universum fliegen«, sagte der kleine Erin.

Die Admiralin lachte. »Das wirst du sicher mal. Du bist sehr talentiert.«

»Was ist da draußen alles?«

Es dauerte einen Moment, bis sie antwortete. »Da draußen ist alles, was wir uns vorstellen können. Und alles, was wir uns nicht vorstellen können.«

»Woah«, sagte der kleine Erin. »Dann will ich es sehen.«

Der falsche Gott lag auf seinem Sofa und musste lächeln. Er hatte vieles gesehen in seinem Leben. Das Vorstellbare und das Unvorstellbare. Die Macht des Glaubens. Und die Macht des Einzelnen. Es war, als wollte ihm das Schicksal eine letzte Lektion lehren.

Er schloss die Augen, tätigte einen tiefen Atemzug.

Er öffnete sie nie wieder.

niklasatw